Alice Senglet
Alice Senglet wurde am 31. Juli 1900 in Basel als Tochter von August Senglet-Zweifel geboren. Ihr Vater besass eine Drogerie am Marktplatz in Basel und eine Likörfabrik in Muttenz, bekannt durch den Eiercognac. Alice besuchte Schulen in Basel und Ftan (GR), studierte in Basel Pharmazie und schloss 1925 mit dem Apothekerdiplom ab. Danach führte sie in Genf bei Prof. Chodat eine Dissertation mit dem Titel «La mélanogénèse chez quelques Plantes d’un Intérêt» aus (1929). Sie war die zweite Frau in der Schweiz, die einen pharmazeutischen Doktortitel erworben hat.
Sie arbeitete in der Folge ein paar Jahre als Assistentin und Verwalterin und eröffnete 1937 in Basel die Burgfelder-Apotheke. 1959 wurde aus der Einzelfirma die Kollektivgesellschaft Senglet und Rubin, bis 1974 Alice Senglet in den Ruhestand trat und Käthi Rubin die Apotheke allein weiter führte.
Dr. Alice Senglet verfolgte mit Interesse die Entwicklung der Pharmazie, wobei ihr die Ausbildung von Praktikanten besonders am Herzen lag.
Alice Senglet starb am 29. September 1981 in Basel. Die Apotheke ging ein Jahr später an die heutigen Inhaber. Testamentarisch wurde aber mit der Liegenschaft eine Stiftung mit Zweck der Förderung des pharmazeutischen Nachwuchses in Basel geschaffen, wobei das Hauptaugenmerk auf die Unterstützung von Dissertationen zu legen ist.
Es wäre wohl der Wunsch der Stifterin gewesen, Pharmazeutinnen und Pharmazeuten eine Dissertation zu ermöglichen, bevor diese eine Tätigkeit in einer Apotheke aufnehmen.
Im Laufe der Jahre konnten über 40 Stipendien ausgerichtet werden mit einer Gesamtsumme von über 1 Million Franken. Nicht alle Stipendiaten fanden den Weg in die Apotheke zurück, ein Wunschgedanke, der nicht zur Bedingung gemacht werden konnte.
Die Stiftung wird satzungsgemäss von einem Stiftungsrat betreut, der aus zwei Apothekern und einem Vertreter der Universität besteht.